Schlange der Athena Alkyoneus Athena Erdgtt.n mit Fllhorn Nike
Fig. 64. Athenagruppe.
Athena reifst den geflgelten Alkyoneus an den Haaren fort; ihre heilige Schlange hat ihn umwunden und versetzt ihm eben den tdlichen Bifs in die rechte Brust. Vergebens fleht fr ihn seine Mutter, die fruchtspendende Erdgttin (Tri) aus dem Boden emporsteigend. Die jugendlich zarte Nike schwebt heran,
um die siegreiche Athena zu bekrnzen. Vgl. die Ergnzung b auf Seite 30. ^
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Acca Larentia. Romulus und Remus. Z
Knaben in den Tiber stürzen, wo sie nach dem Glauben der Römer die Gemahlin des Flußgottes ward, und auch die Knaben sollten in dem Tiber ertränkt werden. Aber sie wurden durch göttliche Fürsorge erhalten. Da nämlich der Fluß angeschwollen und über seine Ufer getreten war, so setzten die königlichen Diener die Mulde, in der die Knaben lagen, in eine stille Bucht des übergetretenen Wassers, so daß sie beim Verlausen der Flut auf dem Trocknen sitzen blieb, in der Nähe des Berges Palatinus. Eine Wölfin aber, das heilige Tier des Mars, kam heran zu den wimmernden Knäblein und säugete sie; ein Specht, der dem Mars geweihte Vogel, trug ihnen süße Nahrung aus dem Gebirge zu, und andre Vögel schwebten über ihnen und verscheuchten das Geschmeiß. So fand die Götterkinder der königliche Hirte Faustulus, der auf dem Palatinus wohnte, und er brachte sie seiner Frau Acca Larentia, welche sie mit ihren 12 Söhnen aufzog.
Zu Jünglingen herangewachsen, zeichneten sich Romulus und Remus vor allen Hirten durch Mut und Stärke und hochherzigen Sinn aus, und sie machten oft an der Spitze der Hirtenjünglinge kühne Streifzüge durch Wald und Flur gegen die Raubtiere und die Räuber. Die Räuber, hierdurch erbittert, überfielen daher einst bei einem Hirtenfeste die Jünglinge und fingen den Remus, führten ihn zu Numitor, der in Zurückgezogenheit auf dem Lande lebte, und klagten ihn an, daß er seine Ländereien beraube. Die Gesichtszüge des Remus erinnerten den Numitor an seine Tochter Rea Silvia, und auch dem Alter nach konnte Remus einer der Zwillingsbrüder sein. Die Vermutung des Numitor ward zur Gewißheit durch die Erzählungen des Faustulus, der mit Romulus zu ihm kam. Nun verabredeten sich der Großvater und die Enkel, wie sie den Tyrannen Amulius, den Feind ihrer Familie, stürzen wollten. Die beiden Jünglinge drangen mit ihren Hirtenscharen von verschiedenen Seiten in die Königsburg und erschlugen den Amulius; den milden Numitor aber setzten sie wieder als König ein.
Romulus und Remus blieben nicht in Alba bei dem
l*
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501
lustigen und witzigen Alexandriner hatten daher an dem Antonius ihre
Freude und pflegten zu sagen, Antonius trüge für die Römer eine
tragische, und für sie eine komische Maske. Als er einst in Gegenwart der
Kleopatra mit der Angel fischte, aber nichts fing, ward er ungehalten
und befahl heimlich einigen Fischern, ohne sich sehen zu lassen, unter
dem Wasser zu schwimmen und ihm einige vorher gefangene Fische an
die Angel zu hangen. Es geschah; Kleopatra merkte aber bald den
Betrug, stellte sich jedoch, als wundere sie sich über des Antonius
glücklichen Fang. Am andern Tage bat sie einige Freunde, um bei der
beliebten Angel-Fischerei Zuschauer zu seyn. Als nun Antonius die Angel
ausgeworfen hatte, ließ sie heimlich durch einen Schwimmer einen ein-
gesalzenen Fisch ans dem schwarzen Meere an die Angel hangen. An-
tonius, in der Meinung, einen Fang gethan zu haben, zog die Angel
schnell in die Hohe. Natürlich entstand beim Anblick des Härings ein
großes Gelachter; Kleopatra aber sagte zu dem getäuschten Römer:
„Laß uns Königen in Pharus und Konapus die Angel, du hingegen
rnußt Städte, Könige und Provinzen fangen."
Zwei unangenehme Nachrichten schreckten aber den Antonius aus
feiner unwürdigen Ruhe: die eine, daß Labienus, ein aus der
Schlacht von Philippi entkommener und zu den Parthern geflohener
republikanischer Feldherr, mit einem parthischen Heere über den Euphrat
gegangen sey und von Syrien bis nach Jonien und Lydien alles Land
verwüste; die andere kam aus Italien.
Vor der Schlacht bei Philippi hatten die Triumvirn ihren Legionen
zur Belohnung des Sieges achtzehn der reichsten Städte in Italien
und dem diesseitigen Gallien sammt den dazu gehörigen Aeckern ver-
sprochen. Octavian hatte im Frühjahr 41 das Geschäft übernommen,
die Veteranen in die verheißenen Besitzungen einzuführen, aus denen
zur Strafe ihrer republikanischen Gesinnungen die alten Eigenthümer
vertrieben wurden. Der wilde Schwarm der trotzigen Krieger über-
schritt aber allenthalben die angewiesenen Grenzen, bei welcher Gele-
genheit auch Virgils Erbgut in dein Dorfe Andes bei Mantua bedro-
het, aber durch die Empfehlung des Asinius Pollio, der in Venetien
ein Corps befehligte, und des Mäcenas, der den jungen Dichter dem
Octavian als eine aufblühende Zierde des römischen Namens vorstellte,
dem Eigener erhalten wurde. Die vertriebenen Bürger und Landleute
strömten mit ihren Klagen nach Rom, fanden aber beim Octavian kein
Gehör, der die Raubgier der Veteranen nicht verhindern konnte. Der
Consul Lucius Antonius, des Triumvirs Bruder, stellte sich in
Verbindung mit dessen Gattin Fulvia an die Spitze der Unzufriedenen.
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Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Antonius Antonius Antonius Octavian Pollio Lucius_Antonius Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Jonien Italien Italien Gallien Mantua Venetien Rom
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 121 —
kommen. — Ein andermal wird berathschlagt, wie man sich gegenüber den fremden Eindringlingen zu verhallen habe, welche in der Götterversammlung sich immer mehr bemerkbar machten, und vou denen einige nicht einmal griechisch verständen: man
Fig. 49.
Adler (mit dem Gesichte eines Gottes) auf einem Widderkopf. (Syrischer Cult.)
begegne dem persischen Mithras im Kaftan und mit der Tiara, dem Scythen Zamolxis, der einst Sklave gewesen, dem hnnds-köpfigen, bellenden Ägyptier Anubis, deut orakelspendenden Stier Apis, und was man vollends mit den Ibissen, den Affen und Bocken anfangen sollte! Die Göttertafel sei überfüllt, Nektar
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Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 139 —
Hervorbrechen der Sonne aus dem Gewölk bezeichnet werden: die Höhle selbst wird von den Alten als die Welt gedeutet, in welche die menschliche Seele hinabsteigen muß, um nach vielen Prüfungen aus derselben gereinigt hervorzugehen. — Oder man sieht eine Höhle, über welcher der auffahrende und niederfahrende Sonnenwagen oder auch Souue, Mond und der ganze Tierkreis angedeutet sind. In der Höhle kniet ein Jüngling, mit wallendem Haar, auf dem Haupt die phrygische Mütze, und auch sonst in phrygischer Tracht: mit Beinkleidern und aufgebauschtem Mantel — es ist Mithras — auf einem Stier, dem er einen Dolch in den Hals stößt. (Es erinnert diese Darstellung an die Reliefs der persischen Königspaläste, worin der König fabelhafte Tiere mit dem Dolche niederstößt.) „Aus dem Schweif des Stieres sprießen Ähren; ein Hund springt an den Stier heran, eine Schlange leckt sein Blut, ein Skorpion nagt an ihm. Zu jeder Seite steht ein Fackelträger, der eine mit gehobener, der andere mit gesenkter Fackel. Über Mithras erscheint ein Rabe, bekanntlich der Vogel der Weissagung, vielleicht auch als Vogel der Schlachtfelder zu deuten. Ein Löwe oder Löwenkopf, der bisweilen rechts in der Ecke sichtbar wird, soll noch ein Symbol des Lichtes, der Sonne sein." Auch der Eber spielt auf diesen Denkmälern eine Rolle, was den Winter versinnbildlichen soll; mitunter noch andere Zuthaten, wie denn der Ritus der Verehrung, da er durch keine gemeinsame Hierarchie gehütet und geleitet war, in verschiedenen Gegenden verschieden gewesen sein mag.
Nur die Darstellung der Hauptgruppeu ist typisch und wird auf uralte, aus der orientalischen Heimat überkommene Tradition zurückgehen; für die Bedeutung mancher nebensächlichen Abbildungen, z. B. der sieben Altärchcn, die in der Form von sieben Flämmchen oder Blättchen angebracht sind, fehlt bisher jede Erklärung.
Die Inschriften schreiben die Denkmale dem „unbesiegten Mithras" zu, indem aus dem ursprünglichen Sonnengott schon
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Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
— 143 —
und wobei Umzüge, Trauer- und Freudenbezeugungen mit einander abwechselten. —
Ich erwähne ferner den Kult der dreigestaltigen Heeate, der Göttin der Zauberei und der Unterwelt, deren Geheimdienst in unterirdischen Tempeln stattfand. Dann Gott Äsenlap, der seit der Zeit der Antonine als „Heiland" verehrt wurde und ans diesem Gruude den Christen besonders verhaßt war: in seiner stolzen Zurückgezogenheit zu Salouae hat Kaiser Diokletian ihm allein neben Jupiter einen Platz gegönnt. (Äscnlap wurde dargestellt als bärtiger, aufrechtstehender Mann, hinter sich den seinem Vater Apoll geheiligten weissagenden Raben; sein Attribut ist die Schlange, in deren Gestalt mitunter der Gott selbst erscheint.)
Neben den neuen Gottheiten erhielt sich auch in diesen späteren Zeiten das alte Göttersystem der Griechen und der Römer, wie es in den Meisterwerken der dichtenden und der bildenden Kunst zur Darstellung kam; es wurden die eapitolinischen Gottheiten Jupiter, der größte und beste, Juno die Königin, Minerva, endlich Mars in hergebrachter Weise verehrt; wie denn z. B. in den Lagern an der Donau dieser Kult offiziell festgehalten wurde, als die Meinung der städtischen Menge längst andere Wege eingeschlagen hatte. Ebenso hielten die Bauern der abgelegeneren Distrikte an ortsüblichen Gottheiten fest und wußten Spöttern oder fanatischen Andersgläubigen gegenüber mit der Faust ihren Glauben zu verteidigen; so daß z. B. im heutigen Tirol noch am Ausgange des vierten Jahrhunderts einige christliche Kleriker um's Leben kamen, als sie im Thal der Anauner (Nonsberg im Trientiner Gebiet) den Kult des Saatengottes Satnrnns, der mit Umzügen gefeiert wurde, anzutasten wagten. In diese Regionen drang weder der Weltschmerz noch die Skepsis. —
Zu den sich mehr und mehr geltend machenden orientalischen Kulten gehörten auch die der Inden und Christen; nur daß diese einen exklusiveren Charakter an sich trugen, als jene heidnisch-monotheistischen. Zwar das Judentum begnügte sich damit,
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30
Ii. Erzhlungen aus der rmischen Sagengeschichte.
Amulius vom Throne, schlugen ihn nieder und machten ihren Grovater wieder zum König.
2. Grndung Roms. Sie erhielten die Erlaubnis, dort, wo die Wauue gelandet war, eine neue Stadt zu erbauen. Auf ihre Aufforderung kamen viele latinische Männer dorthin, und das Werk gelang. Nach welchem von den beiden Brdern sollte aber die neue Stadt benannt werden, und wer sollte ihr Herrscher sein? Nach lngerem Streite vereinbarten sie nach dem Rate des Numitor, aus dem Fluge der Vgel die Entscheidung der Götter zu erkunden. Auf zwei verschiedenen Hgeln nahmen sie Stellung und beobachteten den Himmel. Da sah Remns zuerst 6 Geier. Gleich darauf aber flogen an Romnlus deren 12 vorbei, und Blitz und Donner erfolgten zugleich. Nun behauptete jeder, ihm sei das Knigtum beschieden, Remus, weil er die Vgel zuerst, Romulus, weil er die doppelte Anzahl, und zwar unter auffallenden Zeichen, erblickt habe. Schlielich wurde Romulus König. Als aber Remus der die Stadtmauer spottete, die gar zu niedrig sei, und darber weg sprang, erschlug ihn der Bruder und rief: Mge es jedem also ergehen, der es wagen sollte, die Mauer dieser Stadt zu bersteigen!" Er nannte sie nach seinem Namen Rom.
3. Raub der Sabinerinnen. Die Zahl der Bewohner war noch sehr gering. Darum verkndete Romulus, seine Stadt sei eine Zufluchtssttte fr jeden landflchtigen Mann, der sich dort ansiedeln wolle. So kamen ihrer viele herbei. Kein Vater und kein Vormund wollte aber jemandem, der mit solchen Leuten zu-sammenwohne oder gar selbst einer derselben sei, seine Tochter oder Pflegebefohlene zur Frau geben. Da lie Romulus in allen be-nachbarten Stdten und Drfern mitteilen, in Rom finde ein groes Fest statt, und wer da zusehen wolle, der solle mit Weib und Kind herbeikommen. Das hrte man gern; denn jedermann wnschte einmal mit eigenen Augen zu sehen, wie eigentlich die neue Stadt aussehe. Vor allem kamen viele Sabiner mit ihren Frauen und Tchtern, alle schn geschmckt. Whrend die Auf-merksamkeit aller auf die Festspiele gerichtet war, eilten pltzlich rmische Jnglinge aus dem Versteck herbei, raubten die sabini-
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192
§ 97. Einzelne religiöse Sagen.
vermählt gewesen. Nach Janus gelangte Saturnus selbst zur Regierung und auch seine Herrschaft brachte ein goldenes Zeitalter. Zur Erinnerung daran feierten die Römer jährlich die Saturnalia, an welchem Feste alle Geschäfte ruhten, Verbrecher begnadigt und die Sklaven von ihrem Herrn bedient wurden. Wie Picus, Latinus, Faunus u. a. sollte Saturn König der Aboriginer gewesen sein und, während Janus auf dem Janiculum wohnte, sich auf dem Kapitol (alt mons Saturnius) angesiedelt haben und nach ihm hiefs Italien auch Saturnia.
2. Auch an Heroensagen ist das römische Volk sehr arm, so zwar, dafs es nicht einmal ein nationales Epos hervorbrachte, wie wohl die meisten Völker der alten Zeit. Was wir in Rom von nationalen Sagen finden, bezieht sich fast ganz auf Famulus (Gründung Roms); daneben gehen Reste von latinischen und sabinischen Sagen her, und mit der latinischen Sage verknüpften sich die Erzählungen von Aneas und seiner Landung in Latium. Die Aneas-sage tritt verhältnismäfsig sehr spät in Rom auf und ist hier kein naturwüchsiges, volksmäfsiges Erzeugnis, sondern das Ergebnis der Reflexion. Andere Sagen, wie die vom Evander und Herkules, sind von Grofsgriechenland nach Rom übertragen worden, also auch kein nationales Produkt.
a) Die Stamm- und Gründungssage der Körner. Das kriegerische Römervolk leitete seinen Ursprung von Mars her, dem Wolfsgotte, der den Wolf zu seinem Symbole hatte, und so sind die Römer Wolfskinder. Nach der Sage hatte nämlich der Albanerkönig Prokas zwei Söhne, Numitor und Amulius. Letzterer verdrängte seinen Bruder Numitor von der Regierung, tötete dessen Söhne und machte die Tochter Rea Silvia (Ilia) zur Vestalin; als solche durfte sie sich nicht vermählen. Allein der Kriegsgott Mars erzeugte mit ihr die Zwillingskinder Romulus und Remus, bei deren Geburt das Bild der Vesta im Tempel seine Augen verbarg und der Altar erbebte (Ovid. last. 3, 45 ff.). Amulius liefs die Rea in den Anio werfen und die Zwillingskinder in einer Wanne am Tiberflusse aussetzen. Die Wanne mit den Kindern blieb aber, statt fortgeschwemmt zu werden, am Fufse des Palatin bei einem Feigenbäume, dem jahrhundertelang verehrten ficus Ruminalis, stehen. Eine Wölfin, die an den Fluß zur Tränke kam, näherte sich den Kindern auf ihr Wimmern und säugte sie; später brachte auch der heilige Vogel des Mars, der Specht (picus), den Kleinen Speise, bis sie endlich der Hirt der königlichen Herde, Faustulus, fand und seiner Gattin Acca Larentia zum Erziehen übergab. Her’angewachsen, zeichneten sie sich aus im Kampfe gegen wilde 1 iere wie gegen räuberische Hirten. Bei einem Feste zu Ehren des Hirtengottes Lupercus (d. i. Pan), an den Luperkalien, lauerten Räuber den Brüdern auf, nahmen Remus gefangen und brachten ihn zu Numitor nach Alba Longa. Dieser erkannte seinen Enkel, und indem auch Romulus durch seinen Pflegvater über seine Herkunft unterrichtet war, verabredete Numitor mit Faustulus
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§ 115. Die Augures und Haruspices.
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Die fünf Arten von Erscheinungen, auf welche die divinatio sich stützte, waren:
a) signa ex coelo, vor allem Donner und Blitz. So durfte, weil aus jenen Zeichen ein göttliches Nein! gelesen wurde, z. B. keine Volksversammlung gehalten werden am Tage eines Gewitters Der terminus technicus für die Beobachtung der Himmelszeichen ist spectio oder de coelo servare.
b) signa ex avibus, Vogelzeichen, wenn aus dem Fluge oder der Stimme der Vögel eine Offenbarung entnommen wurde. Dies auspicium (avispicium) im eigentlichen und engeren Sinne. Durch den Flug gaben Anzeichen (omina) die alites (Adler, Geier, Habichte u. a. Vgl. die aves Remores des Remus); durch die Stimme die oscines (Rabe, Specht, Hahn und besonders die Krähe, divae corniscae, die Vögel der Juno). Man sagte: aves consulere und servare; aves addicunt (admittunt) = sie sagen zu, und abdicunt, raten ab. c) signa (auspicia) ex tripudiis (von pes und terere), Zeichen aus dem Hühnerfrafs. Man warf nämlich den Hühnern (pulli) Futter vor, und wenn einem von ihnen beim gierigen Fressen etwas aus dem Schnabel fiel (tripudium solistimum, von solum-sistere), so war es ein günstiges, d. h. zustimmendes Zeichen. Der pullarius besorgte für die Augurn die Hühner, d) signa ex quadrupedibus (auspicia pedestria), aus der Beobachtung des Laufes und der Stimmen von Vier— füfslern, wie Wölfen, Pferden, aber auch Schlangen, e) signa ex diris, Warnungen durch aufserordentliche unglückverkündende Zeichen, wie plötzliches Niefsen, Herabfallen eines Gegenstandes in einem Tempel, Fallen eines an dem morbus comitialis (Epilepsie) Leidenden u. a. — Die wichtigsten auspicia waren die ex coelo und ex avibus. Die Götter gaben jedoch ihren Willen nur mit Ja oder Nein kund, worin eben die Zu- oder Absage ihrer Hülfe lag. Man sagte: adversä, mala, falsa avi und bonis, secundis avibus. Dagegen waren aves sinistrae, d. h. diejenigen, welche von Osten kamen, günstige, indem die Römer nach griechischer Art südwärts schauten beim Einholen der Augurien; erst später kam die Sitte, nach Norden zu schauen, auf und jetzt sind aves dextrae die günstigen, sinistrae die ungünstigen Zeichen. — Wenn durch die Zeichen der Wille der Gottheit für den römischen Staat erforscht wird, so sind es auspicia publica. — Bei dem servare de coelo und ex avibus ging der Augur um Mitternacht, nachdem er Opfer und Gebete dargebracht, nach dem auguraculum auf dem Kapitol, und mit dem Gesichte nach Süden gewendet teilte er mit dem Augurstabe (lituus) den Himmel (templum = Visierraum) durch eine Mittagslinie (cardo) und eine diese kreuzende (decu-manus) in vier Regionen, und darnach wurden die Vorkommnisse am Himmel als günstige (sinistra) oder ungünstige (dextra) bezeichnet. Der Augur safs mit verhülltem Haupte ; silentium bei der spectio war Grundbedingung.
Das Kollegium der Augurn ist von Istuma organisiert und hat von da ab im Dienste des Staates eine hohe politische Bedeutung gehabt, indem das Augurwesen auf alle wichtigen Amtshandlungen der Magistrate den nächsten Einflufs übte. Früher wurden die Augures publici kooptiert, später in comitiis calatis gewählt; auf die Wahl folgte die Inauguration. Sie wareo unabsetzbar, hatten als Auszeichnung den apex, die purpurverbrämte trabea und den lituus, einen knotenlosen Krummstab. Sie bildeten allmälig ein
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13
Heldentaten verrichtete er, aber auch an mancher Freveltat war er beteiligt. Als er einst einem Freunde helfen wollte bei dem ruch-losen Plane, die Proserpina aus der Unterwelt zu rauben, geriet er in die Gewalt des Hades, und aus den Fesseln, in welche ihn der beleidigte Gott schmieden lie, konnte ihn erst nach vielen Jahren Herkules befreien.
Als er nunmehr endlich nach Athen zurckkehrte, hatten die Athener seine Wohltaten vergessen und wollten nichts mehr von ihm wissen. Da verfluchte er Stadt und Land und ging wieder in die Fremde. Aber bald darauf fand er ein gewaltsames Ende durch den König L y k o m e d e s von S c y r u s , der ihn unversehens in einen Abgrund strzte.
Erst nach Jahrhunderten entsannen sich die Athener ihres Wohl-tters. Feierlich holten sie seine Asche zurck und bestatteten sie in einem Tempel, den sie dem Andenken des Theseus widmeten.
Iii. Der Hrgonautenzug.
a. Die Vorbereitung des Zuges.
In I o l k o s, einer griechischen Stadt, welche vom Könige Pelias beherrscht wurde, erschien eines Tages ein junger Held, strahlend in Schnheit und Jugendkraft. Es war J_ajjnx., der Sohn des rechtmigen Knigs, den sein bser 93ruser Pelias vor vielen Jahren der Herrschaft beraubt hatte. Er verlangte sie nun-mehr fr sich, und Pelias wagte nicht, sie ihm abzuschlagen. Aber er war schlau und verschlagen und sann auf eine List, um sich des unbequemen Neffen zu entledigen. Freundlich sprach Pelms: Deine Forderung will ich gern erfllen; noch aber bist du zu jung und zu wenig berhmt, um die Wrde eines Knigs zu bekleiden. Ich rate dir, zunchst eine groe Heldentat zu vollbringen, z. B. das Goldene Vlies nach Griechenland zu bringen. Dadurch wirst du der be-rhmteste und reichste Fürst werden. Inzwischen will ich den Thron fr dich bewahren."
Das Goldene Vlies aber war das Fell eines Widders, das aus gediegenem Golde war und fr den grten Schatz der ganzen Erde galt. Es war im Besitze des Knigs e t e s von K o l ch i s , einem fernen, unbekannten Lande, und man sagte, da es von einem gewaltigen Drachen bewacht werde. Bei den listigen Worten seines Oheims ward der junge Jason von Ruhmsucht und Habgier mchtig ergriffen und erklrte sich bereit, das Goldene Vlies zu holen.
Da Kolchis jenseit des Meeres lag, mute zuerst ein Schiff gebaut werden. Dies besorgte A r g o s , der beste Schiffsbau-
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Extrahierte Personennamen: Pelias Pelias Pelms Jason